Der japanische Regisseur Keisuke Kinoshita ist außerhalb Japans kaum bekannt. Es war die beste Idee von Micha von Schneeland, die Videokünstlerin Sandra und Thomas von SchönerDenken zu überreden, gemeinsam die Filme des japanischen Regisseurs (1912-1998) zu entdecken. Die drei sprechen über alle Kinoshita-Filme, die sie finden können - in chronologischer Reihenfolge.
Folge 27: FAREWELL TO DREAM (1956)
19.03.2023 36 min Sandra, Michael und Thomas
Das Ende der Jugend ist oft auch das Ende der Träume - so erlebt es Yoichi (Shinji Tanaka), Sohn eines Fischhändlers. Seine Träume sieht er zum Beispiel durch ein Fernglas - er entdeckt damit eine wunderschöne Frau, auf die er seine Wünsche projeziert. Und er will Seemann werden. Aber als sein Vater stirbt, stellt er sich der Verantwortung, übernimmt das Geschäft seines Vaters und sichert damit seiner Familie das Überleben. Seine kleine Schwester wurde bereits (gegen ihren Willen) in die Obhut eines wohlhabenden Onkels gegeben, seine ältere sehr attraktive Schwester Toyoko (Yoshiko Kuga) ist ein "material girl", sie heiratet einen wohlhabenden Sugardaddy, um ihre Träume zu finanzieren. Keisuke Kinoshita zeigt das Spannungsfeld zwischen Wünschen und Verantwortung, Egoismus und Glück auf.
Im Podcast schildern Sandra, Micha und Thomas ihre ersten Eindrücke (wobei Micha den Film schon im Forum der Berlinale 2013 gesehen hatte). Alle sind begeistert und beeindruckt - ein typischer Keisuke-Kinoshita-Film: Er führt uns nahe an die Charaktere heran, lässt uns mitfühlen, benennt die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zeigt Verzweiflung und Hoffnung. Dabei nutzt er wieder seine typischen Inszenierungselemente, zum Beispiel die Kamera im Nebenzimmer zu platzieren und so eine Nähe durch Distanz zu schaffen. Ein sehr gelungener, großartiger Film, sehr empfehlenswert, auch als erster Einstieg in die Filme Kinoshitas.
Im Podcast schildern Sandra, Micha und Thomas ihre ersten Eindrücke (wobei Micha den Film schon im Forum der Berlinale 2013 gesehen hatte). Alle sind begeistert und beeindruckt - ein typischer Keisuke-Kinoshita-Film: Er führt uns nahe an die Charaktere heran, lässt uns mitfühlen, benennt die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zeigt Verzweiflung und Hoffnung. Dabei nutzt er wieder seine typischen Inszenierungselemente, zum Beispiel die Kamera im Nebenzimmer zu platzieren und so eine Nähe durch Distanz zu schaffen. Ein sehr gelungener, großartiger Film, sehr empfehlenswert, auch als erster Einstieg in die Filme Kinoshitas.
FAREWELL TO DREAM (Yuyake-gumo) aus dem Jahr 1956 ist der vierundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Criterion erhältlich. Das ist der letzte Film von Keisuke Kinoshita, über den wir mit Micha eine Podcastepisode aufnehmen konnten. Es folgen jetzt im vierwöchigen Abstand Episoden, die wir zuvor mit Micha über japanische Filme der 1940er und 1950er Jahre aufgenommen haben, die wir mit Kinoshitas Filmen verglichen haben.
Die nächste Folge erscheint nach Ostern am 16. April 2023 und beschäftigt sich mit DRUNKEN ANGEL von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1948.
- Eine lesenswerte Besprechung von Hayley Scanlon auf Windows on Worlds.
- Michaels sehr empfehlenswerten Blog Schneeland findet Ihr hier.
- Den Filmpodcast SchönerDenken findet Ihr hier.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
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